Gartenkultur und Landespflege
Neben der Beratung der Bürger in Fragen der Gartengestaltung, des Obstanbaues oder des Pflanzenschutzes obliegt den Kreisfachberatern auch die fachliche Betreuung des Kreislehrgartens in Krumbach. Zudem beraten und unterstützen sie gartenbauliche Vereine und Verbände (z.B. Gartenbauvereine).
Kurzbeschreibung:
Das Projekt „Kartierung und Sicherung alter Apfel- und Birnensorten im Schwäbischen Donautal und im westlichen Landkreis Augsburg“ startete 2013 und geht 2015 in die letzte Erfassungsperiode. Die Erfassung regionaler Apfel- und Birnensorten sollte zeigen, welche Kernobstvielfalt in der Region zu finden ist. Daneben war und ist ein wichtiger Aspekt des Projekts, gefährdete, regionaltypische Sorten zu identifizieren. Heute kann man sagen, dass beide Ziele erreicht worden sind: Insgesamt wurden 3.141 Bäume erfasst. An diesen Bäumen wurden 150 Apfel- und 48 Birnensorten sicher bestimmt. Von weiteren insgesamt 255 Apfel- und 74 Birnensorten ist der Sortenname (noch) nicht bekannt. Alle Baumstandorte mit Sortenname (wo bekannt) können in einer Datenbank (mit Luftbild) unter www.schlaraffenburger.de eingesehen werden.
Problemstellung und Handlungsbedarf
Das Projekt „Kartierung und Sicherung alter Apfel- und Birnensorten im Schwäbischen Donautal und im westlichen Landkreis Augsburg“ hat gezeigt, dass es in der Region viele Kernobstschätze gibt. Bei einigen ist sogar der Name nicht bekannt oder die Sorte gilt als verschollen. Gleichzeitig gibt es gerade von den gefährdeten und seltenen Sorten wenige Bäume, die z.T. auch schon alt sind. Somit sind der Genpool und die Biodiversität im Streuobstbereich akut gefährdet. Die Erfassung der Sorten und deren Standorte kann somit nur der erste Schritt gewesen sein. Jetzt gilt es, das so gewonnene Wissen zu nutzen und die Sorten zu erhalten. Die Erhaltungsarbeit wird dabei auf zwei Säulen ruhen: Einem zentralen Sichtungsgarten an der Versuchsstation für Obstbau der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Schlachters (s. separate Projektbeschreibung) und einen regionalen Erhaltungsgarten beim Fliegerhorstmuseum in Leipheim. Die Aufteilung ist nötig um alle Aspekte der Erhaltungsarbeit gerecht zu werden. Zudem beinhaltet das Teilprojekt die Ausbildung von Obstbaumwarten. Denn ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des Erhaltungsgarten und der Streuobstflächen im Landkreis ist die nachhaltige Pflege, um diesen Bestand dauerhaft zu sichern. Im Landkreis Günzburg stehen entsprechend qualifizierte Personen nach Erfahrungen der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege nur in sehr begrenztem Umfang zur Verfügung und sind zudem bereits an ihren Kapazitätsgrenzen der Auftragsannahme angelangt. Deshalb sollen im Landkreis Günzburg nach dem Vorbild der Ausbildungen zum Obstbaumwart im Bildungszentrum Triesdorf, dem Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen und der Obst- und Gartenbauakademie Biberach interessierte Personen dezentral ausgebildet werden. Zielgruppe sind: Personen, die beruflich oder privat intensiver mit der Pflege von vorwiegend Streuobstbäumen beschäftigt sind, entweder ehrenamtlich in Vereinen oder professionell in grünen Berufen (Engagierte in Obst- und Gartenbauvereinen, in Natur- und Umweltschutzverbänden, Baumpfleger, Mitarbeiter in Landschafts- und Gartenbaubetrieben, Mitarbeiter kommunaler Bauhöfe, Mitarbeiter von Landschaftspflegeverbänden, allgemein im Obst- und Gartenbau oder verwandten Berufen Tätige)
Projektziele:
Ziele für den regionalen Erhaltungsgarten:
- regionaltypischen Sorten zu erhalten
- die Sorten langfristig als Kulturgut zu erhalten
- die Sorten langfristig als Genpool für eventuelle züchterische Initiativen zu erhalten
- Sensibilisierung und Wissensvermittlung an die Bevölkerung über alte regionaltypische Apfel- und Birnensorten
- Sensibilisierung für die Artenvielfalt im Kernobstbereich
- Animierung für die Verwendung alter Sorten im privaten, gewerblichen oder kommunalen Umfeld
- Möglichkeit, die wichtige Forschungs- und Erhaltungsarbeit die in Schlachters auch für unsere Region gemacht wird, sichtbar und begreifbar zu machen.
Ziele für die Ausbildung der Obstbaumwarte:
- Qualifiziert ausgebildete Personen zur Pflege von Streuobstwiesen im Landkreis
- dadurch gesicherten Erhalt der Anlage
- Ausbildung von Vermittlern von Fachwissen für Vereine
Konkrete Maßnahmen:
Aufbau des Erhaltungsgartens beim Fliegerhorstmuseum in Leipheim:
- Pflanzen der Bäume (Stammbildner) für die erhaltungswürdigen Sorten 1 (ca. 50 Stück)
- Veredelung der Bäume mit erhaltungswürdigen Sorten
- Beschilderung der Obstbäume
- begleitende Öffentlichkeitsarbeit
Ausbildung von Obstbaumwarten im Landkreis Günzburg
- Obstbaumwarte sind für den Erhalt und die Pflege der Streuobstwiesen im Landkreis wichtig
- Ausbildungsgrundsätze: Erhaltung und Gestaltung von Streuobstwiesen; Vermehrung und Sortensicherung; Ernte und Verwertung der Früchte; Lebensraum Obstwiese (Flora und Fauna); Schulungsdidaktik und -material, Schnittkurs-naturnahe Kronenpflege
Gesamtprojektkosten: 15.000 €
Förderprogramm: LEADER 2014-2020
Einordnung in die LES Schwäbisches Donautal: EZ3/HZ2; EZ2/HZ1; EZ4/HZ2; EZ5/HZ3
Status des Projektes: in Umsetzung
Projektträger:
Landkreis Günzburg
Ansprechpartner: Tina Sailer
An der Kapuzinermauer 1
89412 Günzburg
Telefon: 08221 95 752
Streuobstwiesen sind essentielle Bestandteile unserer Kulturlandschaft. Jahrhunderte lang wurde ausschließlich auf diese Art Obstbau betrieben. Ihre Sortenvielfalt bietet einen wertvollen Gen-Pool, ihr Strukturreichtum liefert artenreiche Lebensräume für Tiere und Pflanzen, Doch nur mit ausreichend Pflege und dem entsprechenden Wissen können Streuobstwiesen gepflegt und so erhalten werden.
Für wen ist die Ausbildung geeignet?
- Für interessierte Bürger die sich aktiv um den Erhalt von Streuobstwiesen bemühen möchten,
- Für Personen, die in oder für Gemeinden tätig sind
- Für Streuobstwiesenbesitzer
- Für Personen, die bereits in der Baumpflege tätig sind
Die Seminarkosten inkl. Verpflegung und Kursunterlagen betragen 450€. Begleitliteratur muss ggf. selbst beschaffen werden. Fahrtkosten sind nicht enthalten.
Die Teilnehmerzahl ist auf 40 Personen (10 Personen pro Landkreis) beschränkt.
Bewerbungsschluss ist der 08.10.2024
Bewerbung und weitere Infos:
Bei der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege des jeweiligen Landkreises
(Dillingen, Donau-Ries, Günzburg, und Ostallgäu)
Bitte das beiliegende Anmeldeformular vollständig ausgefüllt an die Kreisfachberatung des eigenen Landkreises übermitteln:
Für den Landkreis Günzburg: kreisfachberatung@landkreis-guenzburg.de
Im Jahr 1986 konnte der Kreislehrgarten Krumbach nach fünfjähriger Diskussions- und Planungszeit als einer der ersten in Bayern eröffnet werden. Seither bietet das Areal sowohl Inspiration als auch Information und gilt als erlebnisreiches und naturnahes Ausflugsziel für die ganze Familie. Ein Bauerngarten mit Gemüse, Blumen sowie Heil- und Gewürzkräutern, ein Naturteich, eine Obstwiese, Trockenmauern und naturnahe Weggestaltung unterstützen den Erlebniswert des Gartens. Um interessierten Gartenbesitzern und vor allem Neueinsteigern die fachgerechte Gartenkultur näher zu bringen, finden auch zahlreiche Praxiskurse im Kreislehrgarten statt.
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege
Der gemeinnützig anerkannte Verband bietet zusammen mit den Gartenbauvereinen Vorträge, praktische Kurse sowie Kinder- und Jugendaktionen an. Außerdem organisiert er Gartenwettbewerbe und betreut den Kreislehrgarten als Anschauungsobjekt und Informationszentrum.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des
Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Günzburg e.V.
Direktkontakt
89335 Ichenhausen
Biodiversität im eigenen Garten? Legen Sie einen naturnahen Garten an! Gartenzertifizierung „Naturgarten – Bayern blüht”
Warum Sie Ihren Garten naturnah anlegen sollten? Weil jede noch so kleine Fläche dazu beiträgt, die biologische Vielfalt von Pflanzen und Tieren zu erhalten und Gärten ein dichtes Netz an Lebensräumen knüpfen können. Weil wir damit das Bewusstsein für die Vielfalt auch bei Kindern wecken können. Und weil naturnahe Gärten ein Genuss für die Sinne sind und alle Gestaltungsformen zulassen, die zu einer guten und lebendigen Gartenkultur gehören. Wunderschön sind sie außerdem – genießen Sie die Vielfalt!
Naturnah gestaltete, mit vielfältigen Lebensräumen ausgestattete und ökologisch bewirtschaftete Gärten setzen ein Zeichen gegen die zunehmende Versiegelung und Aufheizung unserer Siedlungsflächen durch Verwendung von Pflaster oder Kies und Schotter in den Vorgärten. Ein naturnaher Garten hingegen leistet mit seiner Vielfalt zugleich einen Beitrag gegen den Rückgang von Insekten, Pflanzen- und Tierarten.
Wenn Sie ein solches Umfeld besitzen, seien Sie stolz! Und machen Sie mit, dies auch nach außen zu zeigen, um andere zu überzeugen! Lassen Sie Ihren Garten bewerten und zertifizieren! Bei Erfüllung der Voraussetzungen kann die begehrte Gartenplakette das Gartentor oder Ihren Zaun schmücken.
Gehen Sie daher zunächst prüfend durch Ihren Garten und bewerten Sie ihn selbst entsprechend der geforderten Kriterien.
Kernkriterien (hier müssen alle erfüllt sein) sind:
- Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel
- Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger
- Verzicht auf den Einsatz von torfhaltigen Substraten
- hohe ökologische Vielfalt – Biodiversität
Weitere Kriterien und Details finden Sie unter „Downloads“.
Seit nunmehr 20 Jahren gibt es den bayernweit stattfindenden “Tag der offenen Gartentür” und das Interesse an der Veranstaltung ist vor allem in Schwaben ungebrochen. Es werden Gärten geöffnet, die am Puls der Zeit liegen, die aktuelle Gartentrends zeigen und unseren Zeitgeist wiederspiegeln – oder Gärten, die genau das Gegenteil sind, die mit ihrer zeitlosen Schönheit jeder Veränderung trotzen. Genau diese Spannung, diese große Vielfalt an Ideen und Geschmäckern, die große Liebe und Freude der Besitzer an ihren Gärten macht diesen, seit 20 Jahren stattfindenden Tag zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Noch bis zum 31. Oktober 2024 können sich Gartenbesitzer aus dem Landkreis Günzburg für den Tag der offenen Gartentür 2025 bewerben. Sie haben dann am Sonntag, 29. Juni 2025, die Möglichkeit, ihren Garten interessierten Besuchern zu präsentieren.
Direktkontakt
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners treiben auch im Landkreis Günzburg ihr Unwesen.
Die Gartenbotschafterinnen Ramona Horber und Anni Eschenbach über ihre Liebe zu ihrem eigenen Garten und dem Kreislehrgarten in Krumbach.
Ramona Horber und Anni Eschenbach
„Passen wir überhaupt zu zweit in eine Hängematte?“ Sie passen! Ramona Horber und Anni Eschenbach lachen, als sie sich zurechtsetzen. Seit vielen Jahren verbindet sie eine grün-bunte Freundschaft. Sie ist durch Zufall im Kreislehrgarten Krumbach bei den Kinder-Aktions-Nachmittagen des Kreisverbandes Günzburg entstanden und dann stetig gewachsen. Beide haben nämlich dieselbe Leidenschaft: Natur in ihrer ganzen Bandbreite und Vielfalt. Daher war klar: Sie machen das gemeinsam. 2021 gibt es also zwei Gartenbotschafterinnen. Ein Interview über Gartenliebe.
Welche Rolle spielt der Garten in Ihrem Leben?
Anni Eschenbach: Ohne Garten würde mir zweifellos ein wichtiger Teil in meinem Leben fehlen. Hier kann ich runterfahren, entschleunigen und abschalten. Die Zeit am Morgen oder nach Feierabend, wenn keine Tageshektik herrscht, mag ich besonders. Während der Corona-Zeit habe ich oft von Leuten gehört, wie wichtig und hilfreich ihnen ihr Garten war. Mir ging es genauso.
Ramona Horber: Das Erleben von Wachsen, Reifen und Vergehen, von Aufbrechen und Verabschieden gefällt mir. Es hat viel mit dem Leben im eigentlichen Sinne zu tun. Da ist der Garten wie ein Spiegel, auch in seiner Unberechenbarkeit.
Ist ihre Gartenliebe auch ein Stück weit Erbe aus der Kindheit?
Eschenbach: Ich habe ganz selbstverständlich in unserem Garten Blumen gepflanzt, die ich als Kind im Garten meiner Eltern und meiner Oma positiv „erlebt“ habe. Auch bestimmte Kräuter und Gemüsesorten. Und unsere Kinder tun das auch schon und geben es damit wieder an ihre Kinder weiter.
Horber: Das Erleben von Wachsen und Vergehen ist eine segensreiche Erfahrung, die in vielen Bereichen des späteren Lebens eine gute Basis für Lebenstüchtigkeit darstellt. Auch aus Misserfolgen im Garten kann man lernen, z.B. wie man es anders macht und auch, dass es immer irgendwie weitergeht. Als Kind wächst man da unbewusst rein. Man lernt mit allen Sinnen und vergisst das nie wieder.
Was bedeutet es für Sie, selbst Obst, Gemüse und Kräuter im Garten anzubauen?
Eschenbach: In erster Linie: Genuss! Als Landkind kennt man es gar nicht anders: Was zur Versorgung der Familie gebraucht wurde, wuchs im Garten und kam vom Hof.
Horber: Der wertschätzende Umgang mit Lebensmitteln hängt auch mit der Erfahrung zusammen, wieviel Arbeit, Mühe und Wunder darin steckt, bis aus dem Samenkorn eine Pflanze wird. Verschwenden oder wegwerfen von Lebensmitteln ist für mich auch heute noch ein absolutes „No-Go“!
Was macht den Kreislehrgarten aus Ihrer Sicht besonders?
Eschenbach: Der Kreislehrgarten Krumbach ist der gemeinsame Garten der Gartenbauvereine des Kreisverbandes Günzburg. 1986, nach fünfjähriger Diskussions- und Planungszeit, konnte er als einer der ersten in Bayern eröffnet werden. Die Kreisfachberaterinnen und der Kreisverband haben ein kundiges Auge darauf, dass hier eine große Vielfalt an Themen geboten wird. Aktuelle Themen werden aufgegriffen und Lösungen aufgezeigt: Wie begegne ich im Garten dem Klimawandel, welche Grabbepflanzung ist sinnvoll und was kann ich pflanzen, wenn ich kein totes Schotterbeet vor dem Haus haben will?! Oft fehlt es den Gartenbesitzern, die sich an eine Neuanlage machen, noch an Wissen und Ideen. Um nicht einfach einem Trend folgen zu müssen, kann man sich hier viele Tipps holen, auch bei Vorträgen.
Horber: Einmal in der Woche kann man dort die Gärtnerinnen und Gärtner persönlich antreffen und fachkundige Auskunft für Fragen und Problemen erhalten. Diesen Austausch ersetzt keine noch so tolle Gartenzeitschrift!
Welche persönliche Verbindung haben sie zum Kreislehrgarten Krumbach?
Eschenbach: Seit über dreißig Jahren komme ich hierher zu Gartenpflegerfortbildungen, zu Gartentagen und Kursen. Da wächst einem der Garten ans Herz.
Horber: Bei einem Schmetterlingsprogramm von Anni wurde ich infiziert! Seither lässt mich dieses Thema nicht mehr los.
Welches sind ihre Lieblingsecken im Kreislehrgarten?
Horber: Im Kreislehrgarten ist es der Bereich um den Teich. Dort ist immer etwas los. Auch die große Obstwiese bietet viel Potential für Naturfotos.
Eschenbach: Jetzt werden sie lachen, aber, wenn ich mit Kindern dort war, war es der große Komposthaufen. Hier mit Kindern zu buddeln und das wuselige Leben zu untersuchen macht einfach viel Freude und lässt staunen.
Welche interessanten Gärten/Parks gibt es in der Region? Wo kann man noch mehr Anregungen für den Obst- und Gemüseanbau und -verarbeitung im Garten erhalten?
Horber: Sehr interessant sind die Themengärten des Museums der Gartenkultur in Illertissen bei der Gärtnerei Gaißmayer. Hier werden alte Sorten aufgepflanzt, Saatgut gewonnen, man kann sich über Färberpflanzen informieren und vieles mehr. Neben dem Kreislehrgarten Krumbach ist auch der Kreismustergarten Weißenhorn sehr abwechslungsreich.
Eschenbach: Spontan fällt mir auch noch das Leipheimer Donaumoos mit dem Bohlenweg und das Gundelfinger Moos ein. Aber es gibt hier unzählige wunderbare Gärten und Naturflecken. Eigentlich ist jeder Fleck Natur in unserer Landschaft so lebendig und sehenswert. Man muss nur die Augen aufmachen.
Was ist Ihre Botschaft als Gartenbotschafterin?
Horber: Machen Sie einfach und probieren Sie aus! Es kommt gar nicht darauf an, wie groß der Garten ist, sondern dass man sich darin wiederfindet. Dass er beseelt und nicht leblos ist.
Eschenbach: Freuen Sie sich über jeden Edelstein der Natur: Das Lied der Amsel, die Farben der Blüten, die Düfte der Kräuter und den unvergleichlichen Geschmack von selber angebautem Gemüse. Beißen Sie in den Apfel von Ihrem eigenen Baum und wenn es der Platz nicht hergibt, wenigstens in die eigenen Tomaten.
Ramona Horber ist Hobbyfotografin.
Sie nimmt die Natur unter die Lupe und vor die Linse. Besonders haben es ihr die Schmetterlinge angetan. Sie begleitet in ihrem Naturgarten jedes Jahr Falter des Schwalbenschwanzes von der Eiablage bis zum Abflug. Die Entwicklung hält sie in fantastischen Bildern fest und zeigt sie bei Vorträgen, in den sozialen Medien und in Schulen. Sie schreibt Artikel zu Natur- und Gartenthemen und hält Vorträge zu verschiedenen Naturthemen.
Die Arbeit mit Kindern ist ihr besonders wichtig.
Anni Eschenbach ist Gästeführerin für Natur und Stadtführerin.
Für den Gartenbauverein hat sie die erste Natur-Jugendgruppe des Landkreises aufgebaut. Zusammen mit motivierten Helfern hat sie die heimischen Naturthemen für die Kinder erlebbar gemacht. Im Kreisverband war sie lange Jahre Jugendbeauftragte und erarbeitete die Naturnachmittage, die gerne von Kindern und Jugendlichen besucht werden. Die Weiterbildung der Jugendbeauftragten in den Gartenbauvereinen war ihr ein großes Anliegen. Sie ist freiberufliche Akteurin im „Netzwerk Natur“ des Landkreises Günzburg, das Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt.
Interview: Tina Sailer